Web Content Accessibility Guidelines

Logo für eine Konformität mit den WCAG 2.0 auf Stufe AAA

Die Web Content Accessibility Guidelines[1] (WCAG; englisch für „Richtlinien für barrierefreie Webinhalte“) sind ein internationaler Standard zur barrierefreien Gestaltung von Internetangeboten, der in der Europäischen Union für öffentliche Stellen ab 23. September 2019 für neue und ab 23. September 2020 für bestehende Websites und ab 23. Juni 2021 für mobile Anwendungen mit WCAG 2.1 Stufe AA verbindlich ist.[2][3][4][5] Die Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C) hat die WCAG ausgearbeitet, die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat die WCAG 2.0 zum Standard ISO/IEC 40500:2012 erklärt, und das Europäische Komitee für Normung (CEN), das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) und das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) haben die WCAG 2.1 zur Norm EN 301 549 V2.1.2 (2018-08) erklärt.

Webseiten, die diesen Richtlinien entsprechen, sind auch für Menschen mit sensorischen und motorischen (und in gewissem Rahmen mentalen) Einschränkungen zugänglich, d. h., sie können die angebotenen Informationen erfassen und notwendige Eingaben tätigen. Die WCAG stehen im Zentrum zahlreicher Richtlinien und Spezifikationen, die die WAI zur Förderung eines barrierefreien Internets erarbeitet hat. In Deutschland steckt die praktische Umsetzung dieser Richtlinien noch im Anfangsstadium und wird seit 2002 durch die gesetzliche Verankerung in der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) gefördert.

Die alte Version WCAG 1.0 hatte seit Mai 1999 Empfehlungsstatus. Die aktuelle Version WCAG 2.0[6] wurde nach mehr als neunjähriger Beratung am 11. Dezember 2008 verabschiedet,[7] inzwischen liegt eine autorisierte deutsche Übersetzung vor.[8] Im Juni 2018 hat die WAI die WCAG 2.1 verabschiedet[9]. Version 2.2 der WCAG wurde am 5. Oktober 2023 veröffentlicht.[10]

  1. Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG) 2.0. World Wide Web Consortium, 29. Oktober 2009, abgerufen am 10. Februar 2017.
  2. Durchführungsbeschluss (EU) 2018/2048 der Kommission vom 20. Dezember 2018 über die harmonisierte Norm für Websites und mobile Anwendungen zur Unterstützung der Richtlinie (EU) 2016/2102 des Europäischen Parlaments und des Rates, abgerufen am 30. April 2019
  3. Artikel 12 von Richtlinie (EU) 2016/2102 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2016 über den barrierefreien Zugang zu den Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen, abgerufen am 10. Februar 2017
  4. Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament gemäß Artikel 294 Absatz 6 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union betreffend den Standpunkt des Rates im Hinblick auf den Erlass einer Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über den barrierefreien Zugang zu den Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen COM(2016) 484 final , abgerufen am 10. Februar 2017 „Dem Vorschlag zufolge sollen Websites einiger öffentlicher Stellen EU-weit barrierefrei zugänglich gemacht werden, indem dafür gesorgt wird, dass sie den gleichen technischen Normen und Standards entsprechen (Web Content Accessibility Guidelines WCAG 2.0 Level AA des W3C – WCAG 2.0).“
  5. Gregor Eibl: Richtlinie der EU über den barrierefreien Zugang zu den Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen. (PDF; 0,7 MB) Bundeskanzleramt Österreich, 31. Januar 2017, abgerufen am 10. Februar 2017.
  6. Ben Caldwell, Michael Cooper, Loretta Guarino Reid, Gregg Vanderheiden: Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0. W3C, 11. Dezember 2008, abgerufen am 13. Dezember 2008 (englisch).
  7. heb: Neuer Webstandard für Barrierefreiheit WCAG 2.0 verabschiedet. heise online, 12. Dezember 2008, abgerufen am 13. Dezember 2008.
  8. Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG) 2.0. In: W3C. Deutsche Behindertenhilfe Aktion Mensch e. V., 29. Oktober 2009, abgerufen am 28. Oktober 2010.
  9. https://www.w3.org/TR/WCAG21/
  10. Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2. In: w3.org. 5. Oktober 2023, abgerufen am 27. Februar 2024 (englisch).

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